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Herz-OP überstanden! Was passiert jetzt?

Herz-OP überstanden! Was passiert jetzt?

Nach einer Herzoperation sind Patient und Angehörige überhaupt froh, dass es vorbei ist und alles soweit gutgelaufen ist. Nur nach der Operation muss der Weg der Rehabilitation beschritten und auf viele Dinge geachtet und reagiert werden.

Dem Patient steht nach einer erfolgreichen Herzoperation eine Rehabilitation bevor, der dem Patienten sowohl körperlich als mental einiges abverlangt. Schon nach dem Eingriff fängt die erste Phase der Rehabilitation an. Die Ergebnisse verschiedener Analysen zeigen die Ursache für die Herzkrankheit und der Patient erfährt, auf was er in Zukunft zu achten hat. In der Anfangsphase wird dem Patienten geholfen, den Eingriff psychisch zu verarbeiten. Während des Krankenhausaufenthalts wird darauf geachtet, dass die operationalen Folgen ohne ernste Komplikationen überstanden werden. Die darauffolgende Rehabilitation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Das Rehabilitationstraining ist sehr wichtig, da es dem Patienten ermöglicht, schon kurz nach der Operation in das geordnete Leben zurückzukehren. Das Programm wird in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt und dem Physiotherapeuten zusammengestellt. Das Training wird intensiv und der individuellen Situation angepasst sein, egal ob dies ambulant oder stationär geschieht. Während der Reha wird der Patient auf verschiedene Risiken aufmerksam gemacht. Probleme können in verschiedenen Formen nach einer Herzoperation auftreten.

Häufig empfinden die Patienten ein Druckschmerz auf der Wunde oder Wundfläche unmittelbar nach der Operation, was sich aber oft nach zwei bis drei Tagen deutlich reduziert. Der Patient kommt allmählich zu Kräften. Es kommt häufig zu Schwellungen an den Beinen, insbesondere dann, wenn eine Vene für eine Bypass-Operation entnommen wurde. Da sollte man zu langes Stehen vermeiden und möglichst oft die Beine hochlegen. Stützstrümpfe sind dabei sehr wirkungsvoll. Appetitlosigkeit und Schlafprobleme können insbesondere innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Operation zu beklagen sein. Manchmal treten Übelkeit auf, wenn es nach Essen riecht. Der Geschmackssinn kehrt allmählich wieder und der Schlaf normalisiert sich auch wieder, wenn die ersten Druck- und Wundschmerzen nachlassen. Damit einhergehend wird auch der Verspannungsschmerz in der Schulter- und Rückenmuskulatur nachlassen, wenn die ersten Bewegungen etwas lockerer von der Hüfte gehen. Nach einer Herzoperation kommt es auch vor, dass Patienten an Stimmungsschwankungen leiden können bis hin zu einer Depression. Nach einem solchen großen Eingriff wird es typischerweise unmittelbar danach auch schwierige Tage geben, die aber mit Hilfe der Angehörigen, Freunden und dem medizinischen Personal abgefedert werden können. Es braucht seine Zeit, um so ein Eingriff psychisch zu verarbeiten. Am Körper werden an der Stelle, wo der Brustkorb am Brustbein durchtrennt worden ist, Klammern und Nähte sein, die in der zweiten Woche entfernt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Wunde danach nicht der prallen Sonne ausgesetzt wird. Auch die Duschvorgänge sollten nach zehn Tagen kurzgehalten und die Wunde nicht zu fest gewaschen werden. Auf körperliche Belastungen sollte in den ersten zwei bis drei Monaten verzichtet werden. Insbesondere weil der Brustkorb noch nicht stabilisiert ist und mindestens zwei Monate braucht. Auch von Geschlechtsverkehr ist innerhalb der ersten zwei bis drei Monate abzuraten. Nicht nur wegen des instabilen Brustkorbs, sondern auch wegen dem Herz-Kreislauf-Systems. Für die Gesamtzeit in der Post-Operativen Phase ist auf Herzrhythmusstörungen zu achten, da bei gut einem Drittel der Operierten Vorhofflimmern und eine erhöhte Ruhepulsfrequenz diagnostiziert wird. Das Vorhofflimmern wird medikamentös oder per elektrischem Impuls behandelt und die erhöhte Ruhepulsfrequenz auf die mentale Verfassung des Patienten zurückgeführt. Die Herzoperation an sich war die größte Herausforderung, zieht man das Rehabilitationsprogramm dann noch konsequent durch, ist es schon bald möglich, mit Kraft und Ausdauer sein Leben zu leben.

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