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Kur, Reha oder Medical Wellness?

Kur, Reha oder Medical Wellness?

Stressige Arbeitstage, hektischer Rund-um-die-Uhr-Einsatz für die Familie: Unser Alltag macht es immer häufiger nötig, dass wir unserem Körper Zeit zur Regeneration geben. Deswegen bieten viele Reiseveranstalter inzwischen „Medical Wellness“-Reisen an. Ist das möglicherweise dasselbe wie eine klassische Kur oder Reha? Kann ich meinen Wellness-Urlaub damit einfach von der Krankenkasse bezahlen lassen?

Pimp your Body erklärt die Unterschiede.

Viele Urlaubsanbieter bieten in ihren Prospekten inzwischen „Entspannungskuren“ an oder geben Urlaubern die Möglichkeit, verschiedene Physiotherapie-Anwendungen zu ihrem Hotelaufenthalt dazu zu buchen. Diese neuen Angebote werden häufig unter dem Fachbegriff „Medical Wellness“ verkauft. Dadurch entsteht schnell der Eindruck, eine ärztlich verordnete Kur könne man in jedem beliebigen Reisekatalog finden und sich nach freien Wünschen aussuchen. Doch das ist ganz genau betrachtet nicht richtig: Medical Wellness zielt nicht darauf ab, einen klassischen Heilungsprozess in Gang zu setzen. Der Deutsche Wellness Verband sieht die Aufgabe eher darin, eine „Verhaltensmedizin“ zu liefern. Medial Wellness soll helfen „alltagsrelevante Verhaltensweisen und Einstellungen im Sinne einer besseren Gesundheit und Lebensqualität“ zu ändern. Dafür gibt es üblicherweise vor Ort eine ärztliche Betreuung, die Teilnehmern beispielsweise ein Programm aus verschiedenen Wellness-Bädern oder -Packungen zusammenstellt. Inzwischen gibt es dazu auch hochpreisige Medical Wellness Aufenthalte, bei denen die Teilnehmer schon mal mit einem TV-Koch zusammen in der Küche stehen und von ihm lernen. Der Haken bei der Sache: Anreise und Hotelkosten werden beim Medical Wellness in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen, sondern höchstens die einzelnen Anwendungen.

Kur oder Reha dagegen sind klassische Präventiv- oder Rehabilitationsmaßnahmen. Das bedeutet: Stellt ein Arzt fest, dass wir Gefahr laufen, körperlich dauerhaft Schaden zu nehmen oder unser Körper sich von einer schwerwiegenderen Verletzung erholen muss, wird gerne eine Kur bzw. Reha verordnet. Die Kur ist dabei die klassische Maßnahme, die einer Gesundheitsgefährdung vorbeugen soll, die Reha dagegen dient der Genesung nach einer bereits erlittenen Erkrankung. Hier wechseln sich verschiedene Physiotherapiemaßnahmen ab, um einem Krankheitsverlauf vorzubeugen oder ihn zu stoppen. Kuren und Rehamaßnahmen dauern üblicherweise zwischen drei und sechs Wochen und müssen in Absprache mit einem behandelnden Arzt beantragt werden. Im Idealfall trägt die Krankenkasse dann sämtliche Kosten.

Damit Sie aber gar nicht erst auf Kur oder Reha zurückgreifen müssen, ist es ratsam, sich bei der eigenen Krankenkasse nach verschiedenen Präventionsangeboten zu erkundigen. Oftmals beteiligen sich die Kassen nämlich gerne an Sport- oder Gesundheitskursen, um so die Gesundheit Ihrer Versicherten zu fördern. Fragen Sie doch einfach mal bei Ihrer Versicherung nach. Neben Kursen zu Gesundheit und Ernährung sind manchmal sogar Gesundheitsreisen im Ausland darunter, die mit minimaler Zuzahlung in Anspruch genommen werden können. Das erspart dann vielleicht den nächsten Medical Wellness Aufenthalt.

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