Joggen mit Musik - Gefahr oder legales Doping?
Joggen ohne Musik – für viele Sportler fast nicht mehr vorstellbar und somit gehört MP3-Player inkl. Kopfhörer mittlerweile fest zur Sport-Ausstattung dazu. Als häufige Begründung wird meist Motivations- und Leistungssteigerung herangezogen. Dabei beruht es natürlich auf den individuellen Geschmäckern welche Musik für den Sport am ehesten geeignet ist. Ob elektronische Beats, Hip Hop oder sogar klassische Musik den Sportler zu neuen Höchstleistungen treibt, möchten wir gern näher beleuchten.
Zunächst stellt sich die Frage, gibt es neben größerer Motivation auch eine tatsächliche Leistungssteigerung für Jogger, die mit MP3-Player unterwegs sind? Oder birgt es doch eher Gefahren, da beispielsweise die Atmung schneller aus dem Rhythmus gelangen kann. Auch Gefahrensituationen, die vor allem an belebten Laufstrecken durch Hunde oder Fahrradfahrer drohen, könnten nicht rechtzeitig erkannt werden.
Eine Antwort auf die Frage liefern zunächst zahlreiche Studien, die den Pulsschlag des Sportlers und die Beats per Minute (BPM) des jeweiligen Songs in einen wissenschaftlichen Kontext stellen. Hierbei wird zunächst eine Pulsuhr benötigt. Im zweiten Schritt muss die BPM des Trainingssongs ermittelt werden.
Hierfür findet man im Internet zahlreiche kostenlose Programme. Hat man seine maximale Herzfrequenz sowie die BPM ermittelt gilt als feste Faustregel: Wer Tempoläufe mit 80 – 90 Prozent seiner maximalen Herzfrequenz vollzieht, sollte auch schnellere Musik hören. Empfohlen werden ca. 120 BPM, um eine optimale Leistung zu ermöglichen.
Eine weitere Herangehensweise bietet die Möglichkeit, seine Trainingsmusik mit der eigenen Schrittfrequenz abzustimmen. Es sollte also darauf geachtet werden, dass jeder Schritt für einen Beat steht. Hat der Lieblingssong beispielsweise 120 BPM, so sollte auch das Tempo an 120 Schritte pro Minute angepasst werden.
Neben den genannten Aspekten zur richtigen Musikwahl ist das Wichtigste natürlich, dass die Musik den persönlichen Geschmack trifft. Hierzu sollte beispielsweise die Playlist regelmäßig erneuert werden, da eure Lieblingstitel sonst ihren positiven Effekt verlieren. Des Weiteren muss sie zur Bewegung passen. Sie darf weder bremsen noch zur falschen Belastung verleiten. Gut geeignet für einen Fitnesslauf sind schnellere Popmusik, Samba-Rhythmen oder Swing. Darüber hinaus können auch Liedtexte die Motivation beim Ausdauersport steigern.
Weiterhin wichtig ist es, die körpereigenen Signale im Auge zu behalten. Atmung und ein gleichmäßiger Bewegungsablauf sind das A und O für ein erfolgreiches Training. Insbesondere Anfänger sollten hier besonders aufmerksam sein und evtl. am Anfang auf Kopfhörer verzichten. Auch ist es grundsätzlich nicht empfehlenswert, bei jedem Lauf auf den MP3-Player zurückzugreifen, sondern eher an unmotivierten Tagen.
Zusammenfassend soll also festgehalten werden, dass Musik während des Sports keine Wunder vollbringen kann. Auch Jogger, die lieber auf die Klänge der Natur horchen oder sich voll auf ihren Körper konzentrieren möchten, sind nicht gezwungen zum MP3-Player zu greifen. Dennoch kann der richtige Song zur richtigen Zeit noch einmal zur Höchstleistungen anspornen oder den Spaß am Sport verstärken.