Yoga ist mehr als „Ooom“!
Bei Rückenschmerzen, Stress oder Unruhe wird oft Yoga als Lösung in die Runde geworfen. Es sind in der Regel Frauen,
die dem Thema näher stehen als Männer. Wen wundert´s bei ca. 90% Frauenquote in den Kursen. Sicher ist, dass die Yogagemeinde insgesamt immer weiter wächst. Was macht Yoga so attraktiv? Die aus Indien stammende Lehre verbindet in einer Jahrtausende alten Philosophie körperliche und geistige Übungen. Meditation, Atemübungen, Konzentration und die Asanas (körperlichen Übungen) sind die wichtigsten Bestandteile, wobei auch der Ernährung eine große Rolle beigemessen wird.
Ursprünglich zielte es als spiritueller Weg zur Erleuchtung durch Meditation, wurde mit der Zeit um körperliche Übungen, den Asanas, ergänzt. Die Popularität von Yoga ist auch nur so zu erklären, da es gegen viele negative Begleiterscheinungen des heutigen Alltags eine ganzheitliche Philosophie darstellt.
Wer Yoga für eine einheitliche Kunst hält, der wird überrascht sein, welche Variationen mittlerweile sich entwickelt haben. Wer also ins Yoga-Studio geht kann durchaus mit Kursen überrascht werden, die spiritueller Natur sind und von Mantren begleitet werden. Andererseits gibt es Studios, die auf Asanas (körperlichen Übungen) ihren Schwerpunkt haben und man vor Bewegungsintensität nach einer Viertelstunde total erschöpft ist.
Um den ersten Enthusiasmus nicht in Enttäuschung ersticken zu lassen, sollte man sich vorher informieren, welche Form der Yoga für einen selbst die richtige Wahl darstellt. Hilfreich dabei ist ein Info-Gespräch mit den Kursleitern oder einer der Test,
die man auch im Internet machen kann, um den eigenen Yoga-Typ zu ermitteln.In der Spannweite von Meditativ bis zu Körperbewusst findet man gute Mischungen, die den eigenen Interessen und Bedarfen am besten entsprechen. Zu den Populärsten und die am meisten angebotenen Yoga-Varianten zählen: Für Anfänger und Menschen mit körperlichen Einschränkungen empfiehlt sich Iyengar-Yoga.
Die Variante gibt Ihnen die Gelegenheit, Ihren Körper kennenzulernen und die eigenen Grenzen auszuloten. Hilfsmittel wie Gurte, Decken, Stühle oder Kork- /Holzblöcke vereinfachen die Durchführung der einzelnen Übungen. Es kann auch als Einstiegsvariante gesehen werden, bei dem Meditation und Spiritualität eher im Hintergrund sind. Die Dauer ist so dosiert,
dass die dehnende Wirkung und der kräftigende Aspekt der Sehnen und Muskeln berücksichtigt und die seelisch-mentale Auswirkung entwickelt wird. Zu den beliebtesten gehört das Hatha-Yoga. Das Wort ist zusammengesetzt aus „Ha“ wie Sonne und „Tha“ wie Mond. Hierbei geht es um Grundenergien, die in Einklang gebracht werden. Die wärmende und kühlende, sowie die aktivierende und beruhigende Energie. „Hatha“ bedeutet ebenso Anstrengung, was Verantwortung für Körper und Seele einschließt. Bei dieser Variante geht es hauptsächlich um Asanas. Diese werden ergänzt mit Meditationsübungen zur Entspannung.
Mit Hatha-Yoga werden Sehnen, Bänder und Muskeln gedehnt und gestärkt, um prophylaktisch gegen Verletzungen vorzugehen und bei vorangegangenen Beschwerden die Heilung zu beschleunigen. Im Zusammenspiel von Asanas mit Meditation und Mantra-Gesängen kann Alltagsstress abgebaut bzw. vorgebeugt werden. Innere Organe werden gestärkt, der Kreislauf angeregt und körperlich-seelischer Ausgleich wird geschaffen.Ashtanga Yoga, auch Vinyasa Yoga genannt, zielt auf ganz andere Schwerpunkte. Hier wird über die Atemtechnik die Ausdauer gefördert. Die Asanas werden von der gleichmäßigen und tiefen Atemtechnik geführt, sodass die jeweiligen Yogahaltungen intensiver und damit wirkungsvoller ausgeführt werden können. Die Kombination von energiesteigernden Atemtechniken und den Asanas für auf Dauer zu tiefgreifenden Veränderungen des Körpers und des Geistes.
Lässt man sich darauf ein, begegnet man Situationen im Alltag mit einer anderen seelischen Verfassung. Die Asanas werden
in sich immer wiederholenden Bewegungsserien ausgeführt, sodass man die Veränderung in sich bei jedem male neu wahrnehmen kann. Die Serien sind immer gleich, aber man selbst ist jedes Mal anders. Was also die momentane Gefühlslage ist, findet man in der Praxis jedes Mal aufs Neue heraus, kann sich orientieren und feststellen, was grade in einem vorgeht
und sich mit Yoga eine Befreiung schaffen. Diese Powerform des Yoga wird auch in Fitnessstudios angeboten. Eine weitere besondere Form des Yoga ist Bikram Yoga. Sie findet in erwärmten Räumen bei knapp 40 Grad statt. Die Hitze setzt ein gesundes Herz-Kreislauf-System voraus. Dabei werden 26 Asanas kontinuierlich und immer in der gleichen Reihenfolge wiederholt.
Die Hitze sorgt für eine bessere Dehnung der Sehnen und Bänder und die Muskeln werden im Bewegungsablauf immer geschmeidiger. Eine entschlackende Wirkung hat es durch den erhöhten Flüssigkeitsverlust obendrein. Dieser Überblick über die verschiedenen Yoga Varianten dient der Orientierung und soll als Hilfestellung dienen, sich eingehender zu Informieren
und weitere Details in Erfahrung zu bringen. Bei Vorgespräche in Yogakursen kann man sich durchaus gezielt auf eine der Yogaformen beziehen und Kursdaten erfahren. Es gibt ein Vor und Nach Yoga, Sie werden überrascht sein. Viel Spass!